BERICHT
Interessante Gespräche in harmonischer Atmosphäre
Heyen
(saw). Zarte Aquarell-Ansichten des Dorfes, ein
Foto des schmiedeeisernen Uhrwerkes im Kirchturm von St. Ursula, zuckende
Blitze über Heyens Siedlung und Bodenwerders Feuerwerk
vom ehemaligen Steinbruch aus aufgenommen, farbenfrohe Porträts von Eseln, Äffchen
und afrikanischen Schönheiten, daneben Insekten und Blüten vor dem
Makroobjektiv, digital bearbeitete Aufnahmen und ein Artikel aus einer
US-amerikanischen Zeitung, der die ungewöhnliche Freundschaft des Heyeners Torben Kliche zu seinem „Blutsbruder“ in Nebraska
zum Thema hat: Eine Knochenmarkspende verbindet beide. Interessante Einblicke
in das kreative Potenzial des Ortes Heyen und seiner Bürger gewährt der
jüngste Neujahrsempfang, zu dem die Gemeinde seit mehr als einem Jahrzehnt
einlädt und der in seiner elften Ausgabe „großen Genuss für die Augen“
verspricht, wie Bürgermeister Michael Zieseniß in seiner Begrüßung ausführt. Zuvor
aber ist noch Zeit, im Kreise von Freunden, Nachbarn und Kollegen mit einem
Glas Sekt anzustoßen und sich in das künstlerische Wirken der Mitbürger zu
vertiefen. Familie Kliche, Hermann und Hendrik Wiemann, Fabian Tiller, Lars Pfohl und Pamela Zieseniß zeigen an diesem
Vormittag eine kleine Auswahl ihrer schönsten, eindringlichsten oder aufwändigsten
Arbeiten. In einigen Fällen laden Internetseiten zum intensiveren Kunstgenuss
ein. Ausgezeichnet
besucht ist die erste „große“ Veranstaltung dieses Jahres im Dorfgemeinschaftshaus.
Bewährt freundlich, diskret und schnell servieren Mitglieder der Jugendband
die Getränke. An
den langen, mit gelben Primeln frühlingsfrisch geschmückten Tischreihen ist
kein Platz mehr frei, als der diesjährige Ehrengast ans Mikrophon tritt.
Samtgemeindebürgermeister Joachim Lienig zeigt sich überrascht von der großen
Zahl der Besucher wie vom breiten Spektrum der Aktivitäten. „Wir müssen alles
tun, um die jungen Menschen in der Region zu halten“, bemerkt er fast
beschwörend. Angesichts eines prognostizierten Bevölkerungsrückgangs für die
Samtgemeinde Bodenwerder-Polle von etwa 25 Prozent in den bevorstehenden 15
Jahren ist dieses Vorhaben eine anspruchsvolle Aufgabe. „Innerhalb dieses Zeitraums
werden wir 3 500 bis 4 000 Menschen verlieren“, so der Redner. Sie dezimieren
nicht nur die Reihen in den Vereinen und Verbänden, sie stehen auch als
Arbeitsnehmer, als Kunden oder Nutzer öffentlicher Einrichtungen nicht mehr
zur Verfügung. „Die Schlüsselzuweisungen, immerhin Haupteinnahmequelle der
Kommunen, werden zurückgehen“, prognostiziert Lienig. Mit Ausführungen zum Bäderwesen,
der Jugendarbeit, Feuerschutz und Tourismus streift der Samtgemeindebürgermeister
die aktuell in Rat und Verwaltung zur Diskussion anstehenden Schwerpunktthemen.
Auf
ehrenamtliches Engagement hofft Bürgermeister Zieseniß auch in Zusammenhang mit
dem vom Energieversorger e.on kostenlos zur
Verfügung gestellten Elektrofahrzeug. „Wer sich vorstellen kann, von Mitte
Februar bis Mitte März zeitweise als ehrenamtlicher Chauffeur aktiv zu werden
und immobile Heyener Bürgerinnen und Bürger zu
Arztterminen oder zum Einkaufen zu fahren, über dessen Meldung würde ich mich
sehr freuen.“ Bei einer traditionellen Neujahrssuppe – zubereitet von Ilse Fredebold und Susanne Wiemann – sowie später Kaffee und
Kuchen entwickeln sich bis in den Nachmittag hinein viele interessante Gespräche,
auch vor den ausgestellten Kunstwerken im Flur.“ |