BERICHT

Interessante Gespräche in harmonischer Atmosphäre
beim Neujahrsempfang der Gemeinde im DGH

Text und alle Fotos: Sabine Weiße

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Großer Auftritt für die Künstler aus Heyen: Erstmals wird der Neujahrsempfang umrahmt von einer facettenreichen Ausstellung. Hier sind farbenstarke Arbeiten von Pamela Zieseniß zu sehen. (Foto: saw)

Heyen (saw). Zarte Aquarell-Ansichten des Dorfes, ein Foto des schmiedeeisernen Uhrwerkes im Kirchturm von St. Ursula, zuckende Blitze über Heyens Siedlung und Bodenwerders Feuerwerk vom ehemaligen Steinbruch aus aufgenommen, farbenfrohe Porträts von Eseln, Äffchen und afrikanischen Schönheiten, daneben Insekten und Blüten vor dem Makroobjektiv, digital bearbeitete Aufnahmen und ein Artikel aus einer US-amerikanischen Zeitung, der die ungewöhnliche Freundschaft des Heyeners Torben Kliche zu seinem „Blutsbruder“ in Nebraska zum Thema hat: Eine Knochenmarkspende verbindet beide. Interessante Einblicke in das kreative Potenzial des Ortes Heyen und seiner Bürger gewährt der jüngste Neujahrsempfang, zu dem die Gemeinde seit mehr als einem Jahrzehnt einlädt und der in seiner elften Ausgabe „großen Genuss für die Augen“ verspricht, wie Bürgermeister Michael Zieseniß in seiner Begrüßung ausführt.

Zuvor aber ist noch Zeit, im Kreise von Freunden, Nachbarn und Kollegen mit einem Glas Sekt anzustoßen und sich in das künstlerische Wirken der Mitbürger zu vertiefen. Familie Kliche, Hermann und Hendrik Wiemann, Fabian Tiller, Lars Pfohl und Pamela Zieseniß zeigen an diesem Vormittag eine kleine Auswahl ihrer schönsten, eindringlichsten oder aufwändigsten Arbeiten. In einigen Fällen laden Internetseiten zum intensiveren Kunstgenuss ein.

Ausgezeichnet besucht ist die erste „große“ Veranstaltung dieses Jahres im Dorfgemeinschaftshaus. Bewährt freundlich, diskret und schnell servieren Mitglieder der Jugendband die Getränke.

An den langen, mit gelben Primeln frühlingsfrisch geschmückten Tischreihen ist kein Platz mehr frei, als der diesjährige Ehrengast ans Mikrophon tritt. Samtgemeindebürgermeister Joachim Lienig zeigt sich überrascht von der großen Zahl der Besucher wie vom breiten Spektrum der Aktivitäten. „Wir müssen alles tun, um die jungen Menschen in der Region zu halten“, bemerkt er fast beschwörend. Angesichts eines prognostizierten Bevölkerungsrückgangs für die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle von etwa 25 Prozent in den bevorstehenden 15 Jahren ist dieses Vorhaben eine anspruchsvolle Aufgabe. „Innerhalb dieses Zeitraums werden wir 3 500 bis 4 000 Menschen verlieren“, so der Redner. Sie dezimieren nicht nur die Reihen in den Vereinen und Verbänden, sie stehen auch als Arbeitsnehmer, als Kunden oder Nutzer öffentlicher Einrichtungen nicht mehr zur Verfügung. „Die Schlüsselzuweisungen, immerhin Haupteinnahmequelle der Kommunen, werden zurückgehen“, prognostiziert Lienig. Mit Ausführungen zum Bäderwesen, der Jugendarbeit, Feuerschutz und Tourismus streift der Samtgemeindebürgermeister die aktuell in Rat und Verwaltung zur Diskussion anstehenden Schwerpunktthemen.

 

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Bis in den Nachmittag hinein entwickeln sich an den langen Tischreihen interessante Gespräche, werden Pläne für das Jahr 2011 geschmiedet.(Foto: saw).


Zuvor hatte Gemeindeoberhaupt Michael Zieseniß die Aktivitäten und Veranstaltungen der örtlichen Vereine als „Fundament für das gesellige und kulturelle Leben“ gewürdigt. „Sie sind die Plattform für das so wichtige Miteinander in unserem Dorf.“ Für 2011 stellte er einige Highlights in Aussicht, so etwa die Königinnenfeier von Gabriele Ohm, die – erstmals in der Geschichte des 1884 gegründeten Schützenvereins – den Titel der Kreiskönigin erringen konnte. Auf ihr zehnjähriges Bestehen kann die Jugendband zurückblicken, das DRK Heyen erwartet den 4 000. Blutspender und wird erstmals zu einem Novemberfrühstück einladen. Weitere Sanierungsschritte am Dorfgemeinschaftshaus stehen ebenso an wie der Ausbau der Kreisstraße 8 (Esperder Straße). „Rund um die Themen Kanalsanierung und Gestaltung der Seitenbereiche erwarte ich noch interessante Diskussionen.“ Die Heyener mit all’ ihren Fähigkeiten seien auch dann wieder gefordert, wenn die Landjugend Ende Mai sich im Rahmen der landesweiten 72-Stunden-Aktion einem Projekt für die Dorfgemeinschaft widmet.

2009-08-29-125JahreSVHeyen-Bild02„Immer wieder lecker, eure Neujahrssuppe“: Als Vertreter der Jugendband Heyen überreichen Marina Fischer und Johannes Sporleder Blumen an die Köchinnen Ilse Fredebold und Susanne Wiemann. (Foto: saw).

Auf ehrenamtliches Engagement hofft Bürgermeister Zieseniß auch in Zusammenhang mit dem vom Energieversorger e.on kostenlos zur Verfügung gestellten Elektrofahrzeug. „Wer sich vorstellen kann, von Mitte Februar bis Mitte März zeitweise als ehrenamtlicher Chauffeur aktiv zu werden und immobile Heyener Bürgerinnen und Bürger zu Arztterminen oder zum Einkaufen zu fahren, über dessen Meldung würde ich mich sehr freuen.“ Bei einer traditionellen Neujahrssuppe – zubereitet von Ilse Fredebold und Susanne Wiemann – sowie später Kaffee und Kuchen entwickeln sich bis in den Nachmittag hinein viele interessante Gespräche, auch vor den ausgestellten Kunstwerken im Flur.“