BERICHT 125
Jahre Schützenverein Heyen von 1884 e.V. Heyen
(saw). Kurz gehaltene Gratulationsadressen, schmissige Musikbeiträge des
örtlichen Feuerwehr-Musikzuges, der Austausch einer stolzen Zahl von Nadeln,
Ehrengaben und Urkunden, dazu sommerliches Wetter und Geselligkeit rund ums
Schützenhaus bis in den späten Abend – ganz zwanglos beging der
Schützenverein Heyen von 1884 mit vielen Gästen sein 125-jähriges Bestehen.
Einen speziellen Gruß richtete die Vorsitzenden Erika Range an Ludwig
Lindemann (87) und Hermann Wiemann (82) – die ältesten anwesenden Mitglieder,
beide dem Verein seit 54 Jahren verbunden.
Aus
Goslar angereist war Horst Vieregge, Vizepräsident des Niedersächsischen
Sportschützenverbandes (NSSV). Er gab zu bedenken, „dass keine Sportart in
Deutschland eine so wechselvolle Geschichte hat wie das Schützenwesen“.
Nicht zuletzt dank der Damen, die erst seit Ende der 50er Jahre den Vereinen
beitreten durften und seitdem vielfältige Aufgaben übernähmen, präge das
Schützenwesen nach wie vor die Gesellschaft. Vieregge überreichte die
NSSV-Fahnennadel sowie die Ehrenplakette des Deutschen Schützenverbandes und
lud die Heyener Schützen zum Landeskönigsball am 31. Oktober nach Goslar ein.
Als Vertreterin des Kreissportbundes (KSB) würdigte Irmtraud Stark das ehrenamtliche
Engagement des 92 Mitglieder zählenden Vereins, übergab den KSB-Ehrenteller
sowie – in ihrer Funktion als Schatzmeisterin des Landessportbundes – die
Ehrengabe des LSB mit Urkunde. Für „besonders verdienstvolle Tätigkeit im
Sport“ steckte Irmtraud Stark zudem Bernhard Wiechmann, Annegret Kohlenberg
und Horst Kohlenberg die goldene KSB-Nadel an den Schützenrock.
Gemeinsam
mit Horst Vieregge zeichnete Jürgen Sienk, Präsident des
Kreisschützen-verbandes Holzminden, die Vorsitzende Erika Range mit der
Präsidentennadel in Silber des Niedersächsischen Sportschützen-verbandes aus.
Sienk erinnerte daran, dass er im Jahre 1989 als Vertreter der Bauaufsichtsbehörde
wegen sicherheitstechnischer Mängel des Schießstandes in Heyen habe schließen
müssen. „Was hat sich hier seither getan!“, rief er anerkennend aus. Dank
großen ehrenamtlichen Engagements präsentierten sich Schießsportanlage und
Schützenhaus am Waldrand heute in gepflegtem Zustand. „Ihr habt nicht nach
dem Staat gerufen und erst einmal um Zuschüsse gebeten – nein, zunächst
einmal haben die Schützen selbst die Ärmel hochgekrempelt.“ Als einer der kleineren
Vereine zähle der SV Heyen zu den Aktivposten im KSB: „Ob Rundenwettkämpfe,
Versammlungen oder Bälle – auf die Heyener Schützen ist Verlass.“ „Tradition pflegen und den Verein lebendig
erhalten“ – unter dieses Motto hatte Schützenchefin Erika Range ihren
Rückblick gestellt. Sie erwähnte unter anderem die Gründung der
Damenabteilung im Jahr 1980, die Errichtung eines Luftgewehrstandes im
Dorfgemeinschaftshaus (1987), die Erweiterung des Schießraumes auf vier
Bahnen (1989), die Teilnahme an Jubiläumsfesten in Esperde (2001), Heyen,
Börry und Tündern (2004). Unvergessen, als im Jahr 2006 Wilhelm Klingenberg
als erster Heyener Schütze die Würde des Kreiskönigs errang. Mit dem Erwerb
eines Lasergewehrs (2008) habe man für die Jugend an Attraktivität gewonnen:
„Unsere Jugendabteilung zählt derzeit zwölf Schützen.“ Erika Range verwies
auf enge Kontakte zu zahlreichen Nachbarvereinen, aber auch auf vielfältige
Aktivitäten im Rahmen der Dorfgemeinschaft. „Ohne die vielen tatkräftigen
Schützenschwestern und -brüder an meiner Seite wäre das alles nicht möglich.“
Eine vereinsinterne Ehrung erfuhr Gabriele Ohm, bevor mit einem dreifachen
„Gut Schuss!“ der gesellige Part eröffnet wurde. Man ließ sich insbesondere
ein Spanferkel schmecken, das Schützenbruder Dietmar Heiduck gestiftet hatte.
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